Am 29.02.2024 und 01.03.2024 begrüßt der Bäderverband M-V mehr als 100 Gäste aus der gesundheitstouristischen Branche des gesamten Bundesgebietes zum 27. Bädertag.
Nach 30 Jahren Kurortentwicklung lohnt sich ein stolzer Blick zurück auf Vollbrachtes, so Norbert Möller, Bürgermeister der Stadt Heilbad Waren (Müritz) und stellv. Präsident des Bäderverbandes. Im Februar 1993 trat das erste Kurortgesetz M-V in Kraft, damit war es auch das erste in den neuen Bundesländern. Gab es 1994 gerade mal 27 Heilbäder und Kurorte sind es 30 Jahre später 76 Orte. Die enorme Wertschöpfungskraft der Heilbäder und Kurorte in Mecklenburg-Vorpommern wird deutlich, wenn man weiß, dass ca. 78% aller jährlichen Übernachtungen genau dort stattfinden.
In den vergangenen drei Jahrzehnten sind 826 Millionen Euro Fördermittel in die kurörtliche Infrastruktur geflossen, die neue EU-Förderperiode gibt das bei weitem nicht mehr her. Die veränderte Förderkulisse und herausfordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen bringen viele Kommunen an ihre Grenzen. Kommunale Pflichtaufgaben, wie die Erfüllung umfangreicher sozialer Aufgaben, die Umsetzung erfolgreicher Migration oder der Umbau der Energieversorgung hin zur Klimaneutralität lassen kaum noch Spielraum für die freiwillige Aufgabe Tourismus. Die Gesundheitsversorgung unseres Landes steht vor großen Veränderungen. Ärzte- und Therapeutenmangel, fehlende Kapazitäten in touristischen Stoßzeiten und massiver Kostendruck zwingen zum Umdenken. Heilbäder und Kurorte sind Lebensraumzentren und mit ihren ortsansässigen Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen Gesundheitskompetenzzentren für die Bevölkerung. Es braucht klare Signale aus der Landespolitik. Allein Wertschätzung der gesundheitstouristischen Branche ist nichts weiter als ein feuchter Händedruck.
Die Heilbäder und Kurorte stellen sich im Rahmen des 27. Bädertages dem offenen Vergleich mit anderen Bundesländern. Was läuft in Schleswig-Holstein und Bayern denn wirklich besser? Die gesundheitstouristische Branche hat viele vergleichbare Sorgen, umso wertvoller ist das Streben nach gemeinsamen Lösungen für ein erfolgreiches Morgen.
Rostock, den 27.02.2024
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